Wie oft kann man die MPU machen?
MPU durchgefallen: Wie oft kann man die Medizinisch-Psychologische Untersuchung wiederholen?
Die gute Nachricht zuerst: Es gibt keine gesetzliche Begrenzung dafür, wie oft Sie die MPU wiederholen dürfen. Sie können einen neuen Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis stellen und die Untersuchung theoretisch beliebig oft wiederholen. Es existiert auch keine gesetzliche Sperrfrist oder Wartezeit zwischen den Versuchen. Die schlechte Nachricht: Ohne gezielte Vorbereitung führt eine schnelle Wiederholung fast immer zum nächsten negativen Gutachten und zu immensen Kosten.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie oft kann man die MPU machen?
- 1.1 Wie viele Versuche sind bei der MPU möglich?
- 1.2 Was passiert, wenn die Gutachterin von früheren Versuchen erfährt?
- 1.3 Einmal pro Antrag – wie läuft das Verfahren ab?
- 1.4 MPU nach einem positiven Gutachten – besondere Situation
- 1.5 MPU durchgefallen – wann kann ich wiederholen?
- 1.6 Was muss nach einer negativen MPU beachtet werden?
- 1.7 Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt keine feste Begrenzung, wie oft man die MPU machen darf.
- Jeder Antrag auf Wiedererteilung erlaubt genau eine MPU.
- Fällt man durch, ist ein neuer Antrag bei der Führerscheinstellenötig.
- Ein neues Verfahren dauert in der Regel ca. drei Monate.
- Mehrere negative Gutachten erschweren die Erfolgschancen.
Wie oft kann man die MPU machen?
Man kann die MPU beliebig oft wiederholen. Jede Wiederholung erfordert jedoch einen neuen Antrag auf Führerschein-Wiedererteilung.
Wie viele Versuche sind bei der MPU möglich?
Die MPU ist grundsätzlich nicht limitiert. Das bedeutet: Es gibt keine gesetzliche Regel, die die Anzahl deiner Versuche beschränkt. Wenn du einmal durchgefallen bist, kannst du jederzeit erneut einen Antrag stellen. Pro Antrag auf Wiedererteilung deiner Fahrerlaubnis darfst du eine MPU absolvieren.
Fällst du durch, musst du ein neues Verfahren starten. Wichtig ist zu wissen, dass jeder dokumentierte Versuch in deiner Akte vermerkt wird. Das kann spätere Gutachter beeinflussen, da sie nachvollziehen können, wie oft du schon geprüft wurdest. Dennoch gibt es viele Fälle, in denen Menschen auch beim zweiten oder dritten Anlauf erfolgreich waren. Entscheidend ist deine Vorbereitung und ob du deine Veränderungen plausibel erklären kannst.
Was passiert, wenn die Gutachterin von früheren Versuchen erfährt?
Ob eine Gutachterin von deiner negativen MPU weiß, hängt davon ab, wie du mit deinem Gutachten umgegangen bist. Wenn du ein negatives Gutachten direkt bei der Führerscheinstelle abgegeben hast, wird es aktenkundig. Die Gutachterin hat dann Einsicht und weiß, dass du schon einmal nicht bestanden hast. Hast du dir das Gutachten jedoch nach Hause schicken lassen, bleibt dieser Umstand unbekannt.
In diesem Fall ist es deine Entscheidung, ob du es offenlegst. Dennoch kann die Führerscheinstelle erkennen, dass ein Verfahren lief, auch wenn nicht klar ist, ob du tatsächlich angetreten bist. Das macht die Situation für Antragsteller flexibler, bedeutet aber auch, dass die Gutachterin entsprechende Nachfragen stellen kann.
Einmal pro Antrag – wie läuft das Verfahren ab?
Jedes Antragsverfahren ermöglicht dir genau eine MPU. Danach ist Schluss – zumindest innerhalb dieses Antrags. Möchtest du erneut antreten, musst du ein neues Verfahren eröffnen. Ein Beispiel macht das deutlich: Wenn du dich bei der DEKRA prüfen lässt und durchfällst, kannst du entscheiden, ob du das negative Gutachten einreichst oder nicht.
Lässt du es dir nach Hause schicken, bleibt es dir überlassen, wie du weiter vorgehst. Manche Führerscheinstellen zeigen Kulanz und schicken deine Akte auf Wunsch noch einmal zu einer anderen Prüfstelle wie der PIMA. Das ist aber eine Ausnahme. In der Regel musst du nach einem negativen Ausgang dein Verfahren zurückziehen und neu starten.
Die Kostenfalle: Warum schnelle Wiederholung Geld vernichtet
Die größte Konsequenz des mehrmaligen Scheiterns sind die immensen Kosten. Stellen Sie dies transparent dar.
- Jede MPU, die Sie wiederholen, muss komplett neu bezahlt werden. Es gibt keinen „Rabatt“ für Wiederholungstäter.
- Rechnen Sie mit diesen Mindestkosten pro Versuch:
- Reines MPU-Gutachten (je nach Fragestellung):
- Ggf. Abstinenznachweise (Urin/Haar, über 6 oder 12 Monate):
- Vorbereitung/Beratung (Empfohlen):
Ein zweiter Versuch ohne intensive Vorbereitung bedeutet, dass Sie schnell über bis Euro ausgegeben haben, ohne den Führerschein zurückzuhaben. Nehmen Sie sich lieber 6 bis 12 Monate Zeit für eine fundierte Vorbereitung und bestehen Sie beim nächsten Mal.
MPU nach einem positiven Gutachten – besondere Situation
Hast du in der Vergangenheit schon einmal eine MPU bestanden, bist aber später rückfällig geworden, stellt sich die Sache schwieriger dar. Dann wird die Gutachterin kritisch nachfragen. Sie möchte wissen, warum das frühere positive Gutachten falsch war und was heute anders ist. Viele Antragsteller empfinden das als besonders herausfordernd, da man stichhaltige Gründe liefern muss.
Beispiele können eine veränderte Lebenssituation, Therapieerfolge oder langfristige Abstinenzprogramme sein. Die Herausforderung liegt darin, glaubhaft zu machen, dass sich dein Verhalten nachhaltig geändert hat. Mit jedem weiteren positiven oder negativen Eintrag in deiner Akte steigt die Skepsis, sodass die Begründungen immer überzeugender sein müssen.
MPU durchgefallen – wann kann ich wiederholen?
Wenn du durch die MPU gefallen bist, kannst du nicht sofort einen zweiten Termin im selben Verfahren vereinbaren. Du musst den Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis zunächst zurückziehen. Anschließend kannst du direkt einen neuen Antrag stellen. Eine Sperrfrist gibt es nicht.
Allerdings musst du erneut Unterlagen wie Führungszeugnis, Erste-Hilfe-Kurs oder Sehtest einreichen. Die Bearbeitung bei der Führerscheinstelle dauert meist etwa drei Monate. Erst dann kannst du dich wieder zur MPU anmelden. In dieser Zeit solltest du dich gezielt vorbereiten, dein Abstinenzprogramm fortführen und dich mit Beratungsgesprächen unterstützen lassen.
So nutzen Sie ein negatives Gutachten
Der entscheidende Unterschied zwischen erfolgreichen und dauerhaft scheiternden Klienten liegt im Umgang mit dem ersten negativen Ergebnis.
- Geben Sie das Gutachten NIEMALS bei der Führerscheinstelle ab. Sie sind gesetzlich nicht dazu verpflichtet. Ein negatives Gutachten in Ihrer Führerscheinakte macht den nächsten Versuch beim Gutachter deutlich schwerer.
- Nehmen Sie den Antrag auf Neuerteilung zurück. Reichen Sie kein Gutachten ein und nehmen Sie den Antrag zurück. Dadurch wird das Verfahren beendet und das negative Gutachten verbleibt nur bei Ihnen.
- Das Gutachten ist Ihr Fahrplan: Die Begutachtungsstelle muss in dem negativen Gutachten detailliert begründen, warum Sie durchgefallen sind (z. B. „mangelnde Einsicht,“ „fehlende Verhaltensänderung,“ „Widersprüche“). Nutzen Sie diese Punkte als exakten Maßnahmenplan für Ihre Vorbereitung!
Was muss nach einer negativen MPU beachtet werden?
Eine gescheiterte MPU bedeutet in erster Linie: mehr Zeitverlust und zusätzliche Kosten. Wichtig ist, dass du deine Unterlagen überprüfst. Sind Erste-Hilfe-Nachweis, Führungszeugnis und Sehtest noch gültig? Wenn nicht, müssen sie neu eingereicht werden. Außerdem solltest du lückenlos an deinem Abstinenzprogramm festhalten, falls eines erforderlich ist.
Jeder Unterbruch kann deine Chancen beim nächsten Mal deutlich schmälern. Sinnvoll ist es auch, MPU-Check-ups bei einem Berater zu buchen, um deine persönliche Entwicklung darzustellen. Mit einer soliden Vorbereitung steigen die Erfolgschancen beim nächsten Versuch erheblich. Das Ziel ist, dem Gutachter klar zu zeigen, dass du deine Fehler verstanden und deine Lebensweise angepasst hast.
MPU umgehen: Wann verjährt die MPU-Anordnung?
Für Betroffene, die die MPU grundsätzlich ablehnen, ist die Verjährung die einzige Alternative.
- Die 15-Jahres-Frist: Die zugrundeliegende Straftat oder Ordnungswidrigkeit, die zur MPU-Anordnung führte, verjährt nach spätestens 15 Jahren (Tilgungsfrist, die 10 Jahre nach einer 5-jährigen Anlaufhemmung beginnt).
- Voraussetzungen für die Verjährung:
- Sie dürfen keinen Antrag auf Wiedererteilung stellen (sonst beginnt die Frist neu).
- Sie dürfen sich in dieser Zeit keine neuen Verkehrsdelikte (auch als Radfahrer oder Fußgänger) zuschulden kommen lassen, da dies die Frist erneut unterbricht.
Folge: Nach Ablauf der Frist können Sie einen neuen Führerschein beantragen, ohne eine MPU vorlegen zu müssen. Allerdings kann die Behörde nach so langer Zeit das erneute Ablegen der Fahrerlaubnisprüfung (Theorie und Praxis) verlangen.
Fazit
Die MPU kannst du theoretisch unbegrenzt oft machen – entscheidend ist jedes Mal ein neuer Antrag auf Führerschein-Wiedererteilung. Dennoch wird es mit jedem Versuch schwieriger, da negative Gutachten aktenkundig werden. Wer konsequent an sich arbeitet, Abstinenzprogramme einhält und sich gründlich vorbereitet, hat auch beim zweiten oder dritten Anlauf gute Chancen. Wichtig ist, Geduld und Ausdauer mitzubringen und die Wiederholung als Chance zu sehen, nachhaltige Veränderungen glaubhaft darzustellen.
Quellen:
- MPU nicht bestanden: Was passiert, wenn man bei der MPU durchfällt? (Quelle: rüden.de)
- MPU zum zweiten Mal: Infos zu Gründen, Ablauf und Kosten (Quelle: Bussgeld-Info.de)
- MPU durchgefallen | Führerscheine.de (Quelle: Führerscheine.de)