Welche MPU Stelle ist zu empfehlen?
Die Wahl der richtigen MPU Stelle ist für viele Betroffene eine entscheidende Frage. Zwar sind alle Begutachtungsstellen offiziell zugelassen und arbeiten nach den Vorgaben der BaSt, doch Unterschiede gibt es dennoch – bei Preisen, Abläufen, Wartezeiten und sogar im persönlichen Stil der Gutachter. Wer sich auf die MPU vorbereitet, sollte die Entscheidung nicht dem Zufall überlassen. Mit den richtigen Informationen und einer guten Vorbereitung steigt die Chance erheblich, die MPU gleich beim ersten Mal erfolgreich zu bestehen.

Inhaltsverzeichnis
- 1 Welche MPU Stelle ist zu empfehlen?
- 1.1 Welche MPU Anbieter gibt es?
- 1.2 Kostenunterschiede zwischen den MPU Stellen
- 1.3 Kann man sich eine MPU Stelle frei aussuchen?
- 1.4 Unterschiede im Ablauf der MPU Begutachtung
- 1.5 Gerüchte über „leichte“ und „strenge“ Stellen
- 1.6 Empfehlungen der MPU Berater
- 1.7 Fazit
- 1.8 Quellen: Welche MPU Stelle ist zu empfehlen?
Das Wichtigste in Kürze
- Alle MPU Stellen sind von der BaSt zugelassen und offiziell anerkannt.
- Unterschiede gibt es bei Preisen, Abläufen und psychologischenSchwerpunkten.
- TÜV-Stellen gelten oft als strenger, andere Anbieter als flexibler.
- Eine gute Vorbereitung ist entscheidender als die Wahl der Stelle.
- Ab 2023 sind die Begutachtungsrichtlinien strenger geworden.
Welche MPU Stelle ist zu empfehlen?
Seit 2023 sind alle von der BaSt zugelassenen MPU Stellen grundsätzlich gleichwertig. Unterschiede bestehen in Kosten, Organisation und Gutachterstil. Die beste MPU Stelle hängt vom individuellen Fall, der Region und der Vorbereitung ab.
Welche MPU Anbieter gibt es?
Die Medizinisch Psychologische Untersuchung darf nur von Begutachtungsstellen durchgeführt werden, die von der BaSt offiziell anerkannt sind. Grundlage ist §66 der Fahrerlaubnis-Verordnung. Das bedeutet, dass jede zugelassene Stelle rechtlich gleichgestellt ist und die Gutachten bundesweit anerkannt werden. Dennoch gibt es eine große Auswahl an Anbietern. Bekannte Namen wie TÜV Nord, TÜV Süd oder DEKRA sind fast überall präsent, daneben existieren kleinere spezialisierte Gesellschaften.
Auch regionale Institute wie Absolut Diagnostics oder ProSecur spielen eine Rolle. Entscheidend ist, dass alle diese Stellen die Qualität der Gutachten sicherstellen müssen. Unterschiede liegen daher nicht in der grundsätzlichen Anerkennung, sondern eher in der Handhabung, in den Abläufen und der Atmosphäre während der Untersuchung. Viele Betroffene orientieren sich am Namen, doch sinnvoller ist es, sich gemeinsam mit einem MPU Berater eine für den eigenen Fall passende Stelle auszusuchen.
Tabelle der zugelassenen MPU Begutachtungsstellen:
| Anbieter | Bemerkung |
|---|---|
| Absolut Diagnostics GmbH | Bundesweit tätig |
| ABV Gesellschaft mbH | Fokus auf Betriebspsychologie und Verkehr |
| AVUS GmbH | Arbeits-, Verkehrs- und Umweltsicherheit |
| DEKRA e.V. Dresden | Deutschlandweit bekannt |
| ias Aktiengesellschaft | Bundesweit |
| IBBK GmbH | Beratung und Begutachtung |
| MPU Lichtblick UG | Regional aktiv |
| MPUmax GmbH | Spezialisierter Anbieter |
| pima-mpu GmbH | Bekannter Anbieter |
| ProSecur GmbH | Regional stark |
| TÜV NORD | Schwerpunkt Norddeutschland |
| TÜV SÜD | Schwerpunkt Süddeutschland |
| TÜV Hessen | Regional zuständig |
| TÜV Thüringen | Regional zuständig |
Kostenunterschiede zwischen den MPU Stellen
Obwohl die Kriterien für die Begutachtung bundesweit einheitlich sind, unterscheiden sich die Preise deutlich. Hintergrund ist, dass es sich bei den MPU Stellen um privatwirtschaftliche Unternehmen handelt. Sie dürfen ihre Preise selbst festlegen. In den vergangenen Jahren haben Corona-Pandemie und Inflation zu starken Preisanstiegen geführt.
Während früher die Unterschiede minimal waren, spüren Betroffene inzwischen deutliche Differenzen im Geldbeutel. Die Gesamtkosten für eine MPU sind stark gestiegen und können je nach Anbieter mehrere hundert Euro variieren. Deshalb lohnt es sich, vor der Entscheidung nicht nur auf die Bekanntheit des Namens zu schauen, sondern auch die Kostenstruktur zu berücksichtigen. Wer knapp kalkulieren muss, sollte diese Unterschiede in die Wahl der Begutachtungsstelle einbeziehen. Auch die Zahlungsmodalitäten sind verschieden: Manche Institute verlangen eine Vorkasse, andere akzeptieren die Zahlung am Untersuchungstag.
Die 3 wichtigsten Kriterien für Ihre persönliche Wahl der MPU-Stelle
- Logistik & Komfort: Der Faktor Nähe.
- Wählen Sie eine Stelle, die leicht erreichbar ist. Die MPU ist anstrengend genug. Eine lange Anreise am Prüfungstag kann unnötigen Stress verursachen.
- Transparenz & Kundenorientierung.
- Einige Begutachtungsstellen bieten kostenlose Informationsabende oder Webinare (z. B. TÜV NORD). Nutzen Sie diese, um einen persönlichen Eindruck vom Umgang und der Organisation vor Ort zu gewinnen.
- Achten Sie auf Google-Bewertungen (mit Vorsicht genießen) oder fragen Sie in Foren nach Erfahrungen zur Freundlichkeit und Feedback-Kultur der jeweiligen Filiale. Ein guter Gutachter gibt Ihnen oft ein kurzes, nicht bindendes Feedback zur Tendenz.
- Gesamtpaket: Abstinenzprogramme und Service (Lücke 4).
- Wenn Sie Abstinenznachweise benötigen (Alkohol/Drogen), prüfen Sie, ob die MPU-Stelle selbst ein zertifiziertes Abstinenzkontrollprogramm anbietet (z. B. DEKRA, TÜV). Ein „Alles aus einer Hand“-Paket kann organisatorisch einfacher sein, ist aber oft teurer.
Kann man sich eine MPU Stelle frei aussuchen?
Ja, jeder Betroffene hat die freie Wahl. Sobald der Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis gestellt ist, sendet die Führerscheinstelle ein Schreiben mit der Aufforderung, eine Begutachtungsstelle zu benennen. Meist liegt eine Liste der möglichen Anbieter in der jeweiligen Region bei. Auf diesem Formular muss man eine Stelle ankreuzen. Die Akte wird dann direkt an diese weitergeleitet.
Ab diesem Zeitpunkt ist die Wahl verbindlich und kann nicht mehr geändert werden. Deshalb sollte man sich vorher gut überlegen, welche Begutachtungsstelle am besten passt. Dabei können Faktoren wie Entfernung, Kosten, Ruf und Erfahrungen anderer Betroffener eine Rolle spielen. Wichtig ist, dass die Entscheidung bewusst getroffen wird und nicht übereilt. Eine Rücksprache mit einem erfahrenen MPU Berater ist empfehlenswert, um Fehler zu vermeiden.
Unterschiede im Ablauf der MPU Begutachtung
Auch wenn die rechtlichen Vorgaben gleich sind, gibt es praktische Unterschiede zwischen den MPU Stellen. Der psychologische Teil etwa wird individuell gestaltet. Manche Gutachter legen mehr Wert auf persönliche Reflexion, andere auf konkrete Verhaltensänderungen.
Auch die Reaktionstests unterscheiden sich: Aufgabenstellung, technische Umsetzung und Schwierigkeitsgrad variieren leicht. Zudem unterscheiden sich die organisatorischen Abläufe. Einige Anbieter bestehen auf Vorkasse, andere sind flexibler.
In der Praxis berichten Betroffene auch von Unterschieden in der Atmosphäre: Während manche Gutachter freundlich und wohlgesonnen wirken, empfinden andere den Ton als strenger. Solche Unterschiede lassen sich nicht vollständig vorhersehen. Sie zeigen aber, dass die Wahl der MPU Stelle durchaus einen Einfluss auf die individuelle Erfahrung haben kann, auch wenn die rechtliche Anerkennung gleich bleibt.
MPU-Kosten: Lohnt sich ein Preisvergleich der Begutachtungsstellen?
Die Preise für ein MPU-Gutachten sind nicht mehr staatlich geregelt, was bedeutet, dass Sie bei der Auswahl sparen können. Die Kosten unterscheiden sich je nach Fragestellung und Anbieter teils erheblich.
Gerüchte über „leichte“ und „strenge“ Stellen
Immer wieder hört man, dass manche Begutachtungsstellen „leichter“ oder „härter“ sein sollen. Besonders oft fallen in diesem Zusammenhang die Namen TÜV Nord, TÜV Süd oder DEKRA. Diese großen Anbieter sind weit verbreitet, gelten aber teilweise auch als besonders streng. Tatsächlich gibt es jedoch keine offiziellen Daten über die Bestehensquoten der einzelnen Stellen.
Jeder Gutachter arbeitet als Mensch mit individuellem Stil und eigener Gesprächsführung. Deshalb sind pauschale Aussagen über die Erfolgswahrscheinlichkeit an einer bestimmten Stelle nicht möglich. Wichtig ist, dass man mit einer guten Vorbereitung in die Untersuchung geht. Wer seine Unterlagen vollständig hat und in der Beratung trainiert wurde, kann seine Chancen unabhängig von der Stelle verbessern. Gerüchte sollte man daher mit Vorsicht betrachten und sich auf eine seriöse Vorbereitung konzentrieren.
MPU-Erfolgsquoten: Wo ist die MPU am leichtesten?
Die wichtigste Information vorab: Es gibt keine „einfachere“ MPU-Stelle. Alle Begutachtungsstellen (TÜV, DEKRA, PIMA, etc.) arbeiten nach denselben strengen Begutachtungsleitlinien der BASt.
- Die Fakten zur Durchfallquote:
- Die Gesamtdurchfallquote liegt laut offiziellen Schätzungen bei ca. 40 % bis 50 %.
- Der entscheidende Faktor ist die Vorbereitung: Ohne professionelle, verkehrspsychologische Vorbereitung scheitern laut Schätzungen bis zu 80 % der Teilnehmer beim ersten Versuch.
- Was zählt, ist Ihre Einsicht, nicht der Ort: Die Wahrscheinlichkeit, die MPU zu bestehen, hängt nicht vom Logo an der Tür ab, sondern ausschließlich von Ihrer glaubhaften und reflektierten Verhaltensänderung. Konzentrieren Sie sich auf eine fundierte Vorbereitung, nicht auf die Suche nach dem vermeintlich nettesten Gutachter.
Empfehlungen der MPU Berater
Erfahrene MPU Berater sind unabhängig von einzelnen Begutachtungsstellen. Sie kennen aber die Abläufe in verschiedenen Städten und wissen, wo Schwerpunkte gesetzt werden. Seit 2023 gilt: Die neuen Begutachtungsrichtlinien machen die Anforderungen strenger. Deshalb kommt es weniger darauf an, ob man zum TÜV, zur DEKRA oder zu einem kleineren Anbieter geht.
Entscheidend ist, wie gut man vorbereitet ist und ob man die geforderten Nachweise vorlegen kann. Ein seriöser Berater wird die individuelle Situation berücksichtigen und gemeinsam mit dem Betroffenen die beste Stelle auswählen. Wartezeiten, Kosten, Anfahrt und persönliche Erfahrungen spielen dabei eine Rolle. Letztlich gilt: Die MPU ist überall anspruchsvoll. Mit einer guten Vorbereitung und einer passenden Strategie kann man jedoch überall bestehen.
Fazit
Die Wahl der MPU Stelle ist wichtig, aber nicht allein ausschlaggebend. Alle Anbieter arbeiten nach denselben Vorgaben, doch Unterschiede bei Preis, Ablauf und Gutachterstil gibt es durchaus. Wer die Entscheidung gemeinsam mit einem erfahrenen Berater trifft, minimiert das Risiko. Entscheidend bleibt die Vorbereitung: Nur wer ehrlich, reflektiert und gut dokumentiert in die MPU geht, hat beste Chancen – unabhängig davon, ob er beim TÜV, der DEKRA oder einem kleineren Institut sitzt.
