Zweite MPU bei anderer Stelle – Gesetze zur Wiederholung der MPU

Die zweite MPU ist für viele Betroffene eine besonders große Herausforderung. Wer beim ersten Versuch durchfällt, möchte beim nächsten Mal alles richtig machen. Doch oft stellt sich die Frage: Muss ich zur gleichen Begutachtungsstelle oder kann ich die MPU an einem anderen Ort wiederholen? Dazu kommen Unsicherheiten über neue Gesetze, die Rolle der Gutachterin und die Frage nach Abstinenznachweisen.

Zweite MPU bei anderer Stelle – Gesetze zur Wiederholung der MPU
Zweite MPU bei anderer Stelle – Gesetze zur Wiederholung der MPU

Das Wichtigste in Kürze

  • Die zweite MPU darf bei jeder anerkannten Begutachtungsstelle durchgeführt werden.
  • Neue Gesetze 2024 ändern nichts an der freien Wahl der Stelle.
  • Die Kosten bleiben identisch, auch beim zweiten Versuch.
  • Abstinenznachweise müssen lückenlos fortgeführt werden.
  • Die Gutachterin weiß nur begrenzt über vorherige MPUs Bescheid.

Kann man die zweite MPU bei einer anderen Stelle machen?

Ja, du kannst deine zweite MPU bei einer anderen Begutachtungsstelle absolvieren. Du hast immer das Recht auf freie Wahl der Stelle.

Zweite MPU bei der gleichen Stelle oder lieber wechseln?

Nach einer gescheiterten MPU entscheiden sich viele Betroffene dafür, beim nächsten Versuch die Begutachtungsstelle zu wechseln. Der Grund ist naheliegend: Ein Neuanfang an einem anderen Ort vermittelt das Gefühl, unbelastet und ohne Vorurteile in die Untersuchung zu gehen. Die Wahl einer neuen Stelle kann daher psychologisch entlastend wirken und die Motivation steigern.

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Dennoch gibt es auch Fälle, in denen die Wiederholung bei derselben Stelle sinnvoll sein kann. Hat die Gutachterin im ersten Bericht konkrete Empfehlungen gegeben – etwa eine bestimmte Dauer der Abstinenz – kann es Vorteile bringen, diese umzusetzen und erneut dort anzutreten. Wichtig ist, die eigene Situation realistisch einzuschätzen. Ein Wechsel ist erlaubt, aber nicht zwingend. Wer unsicher ist, sollte die Entscheidung mit einem erfahrenen MPU-Berater abwägen, um die individuell beste Strategie zu wählen.

Was die Gutachterin bei einer zweiten MPU wirklich weiß

Viele Teilnehmer sorgen sich, ob die Gutachterin automatisch von der ersten, nicht bestandenen MPU erfährt. Tatsächlich ist dies nur in bestimmten Fällen möglich. Wenn das negative Gutachten bei der Führerscheinstelle eingereicht oder von dir direkt dorthin geschickt wurde, wird es aktenkundig.

Auch bei einer Wiederholung an derselben Stelle oder nach einem Gerichtsverfahren wegen des Gutachtens wird es bekannt sein. In allen anderen Fällen weiß die Gutachterin lediglich, dass deine Akte schon einmal verschickt wurde. Was dort inhaltlich geschehen ist, bleibt durch den Datenschutz geschützt. Das bedeutet: Du hast Gestaltungsspielraum, solltest aber immer eine plausible Erklärung parat haben, falls Fragen zum Aktenversand auftauchen.

Kosten und Ablauf einer zweiten MPU

Die zweite MPU ist in ihren Kosten identisch mit der ersten Untersuchung. Es gibt keine Ermäßigungen oder Sonderregelungen. Auch beim Ablauf bleibt alles gleich. Du musst erneut alle drei Teile – medizinisch, leistungsbezogen und psychologisch – durchlaufen. Selbst wenn du beim ersten Versuch zwei Abschnitte erfolgreich absolviert hast, musst du sie wiederholen.

Ein Teilergebnis wird nicht „mitgenommen“. Das macht die zweite MPU nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell genauso anspruchsvoll wie die erste. Der Kostenrahmen hängt von der Fragestellung ab, liegt aber in der Regel zwischen 350 und 750 Euro. Eine gute Vorbereitung ist daher entscheidend, um nicht noch einmal Geld und Zeit zu verlieren.

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Abstinenznachweise: Warum Kontinuität so wichtig ist

Ein zentrales Thema bei der zweiten MPU ist der Abstinenznachweis. Wenn du im ersten Versuch ein Programm begonnen hast, darf es keinesfalls unterbrochen werden. Nur ein lückenloser Nachweis ist gültig. Wer hier Pausen entstehen lässt, muss in vielen Fällen komplett von vorn beginnen.

Eine Haaranalyse kann manchmal helfen, entstandene Lücken zu überbrücken. Hast du bereits ein einjähriges Programm absolviert, genügt oft ein kürzerer Nachweis von drei Monaten, um deine Unterlagen wieder zu aktivieren. Trotzdem gilt: Durchhalten ist oberstes Gebot. Denn auch wenn Abstinenz kein Garant für ein positives Gutachten ist, wird ein Bruch im Nachweis fast immer negativ bewertet.

MPU nicht bestanden trotz Abstinenz – wie geht es weiter?

Manche Betroffene scheitern an der MPU, obwohl sie ein gültiges Abstinenzprogramm vorlegen können. In solchen Fällen liegt die Ursache meist nicht im medizinischen Bereich, sondern bei den psychologischen Fragen. Hier prüfen die Gutachter, ob du dein früheres Fehlverhalten aufgearbeitet hast und wirklich dauerhaft ändern wirst. Wer unsicher antwortet oder Ausweichstrategien zeigt, riskiert ein erneutes Scheitern.

Daher ist es sinnvoll, nach einer negativen MPU mit einem Berater zu arbeiten. Gemeinsam lassen sich offene Themen aufarbeiten, sodass du im zweiten Anlauf selbstbewusster und glaubwürdiger auftreten kannst. Auch hier gilt: Brich dein Abstinenzprogramm nicht ab, solange kein positives Gutachten vorliegt.

Wie oft darf man eine MPU wiederholen?

Eine gesetzliche Grenze für die Wiederholung gibt es nicht. Du kannst die MPU theoretisch beliebig oft absolvieren. Praktisch steigt jedoch der Schwierigkeitsgrad mit jeder weiteren Untersuchung. Spätestens ab der dritten oder vierten MPU wird ein Gutachter kritisch nachfragen, warum es so viele Versuche benötigt. Mehrfache Wiederholungen sind daher nicht nur kostspielig, sondern auch psychologisch belastend.

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Das Ziel sollte deshalb immer sein, spätestens beim zweiten Versuch zu bestehen. Wer sich intensiv vorbereitet, hat realistische Chancen, den „Wiederholungseffekt“ zu nutzen und die Fehler aus dem ersten Anlauf zu vermeiden.

Neue Gesetze und Regelungen zur Wiederholung der MPU

Viele Gerüchte kursieren über angeblich neue Gesetze zur MPU. Fakt ist: Es gibt keine gesetzlichen Änderungen, die eine Wiederholung betreffen. Bereits 2023 wurden die Begutachtungsrichtlinien zur Fahreignung angepasst, doch diese regeln vor allem den Ablauf der Untersuchung und die Kriterien für Gutachter.

Dein Recht, die MPU erneut abzulegen und die Begutachtungsstelle frei zu wählen, bleibt unverändert. Auch der Datenschutz schützt dich weiterhin. Ein MPU-Gutachter darf alte Gutachten nur einsehen, wenn diese offiziell aktenkundig sind. Lass dich daher nicht von falschen Informationen verunsichern – die rechtlichen Rahmenbedingungen sind stabil.

Fazit

Die zweite MPU ist eine Chance, aus Fehlern zu lernen und den Führerschein zurückzuerlangen. Du kannst frei entscheiden, ob du bei derselben oder einer anderen Stelle antrittst. Wichtig ist ein durchgehender Abstinenznachweis und eine gezielte Vorbereitung auf die psychologische Befragung. Neue Gesetze 2024 erschweren dir die Wiederholung nicht – die Rechte bleiben wie bisher. Wer gut vorbereitet in die zweite MPU startet, hat eine realistische Chance, diesmal erfolgreich zu bestehen.

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